Seit einigen Wochen schon machte ich Fotos im Tierheim Seligenstadt, allerdings ist mir der kleine und recht schüchterne Kater Mecki nicht gleich aufgefallen. Er saß zusammengerollt wie ein Igel in der Ecke und ich konnte ihn nur mit einem Teleobjektiv aus einem, für ihn sicheren Abstand fotografieren. Das wurde bei weiteren Besuchen besser, insbesondere dann, wenn eine weitere Katze in seiner Nähe war. Als ich dann mal wieder Fotos machte wurde ich darauf aufmerksam, dass Mecki nicht nur die Nähe zu anderen Katzen sucht, sondern sich auch zu ihnen zum Schlafen legt. Da wurde ich hellhörig und glaubte, dass es vielleicht doch eine Zweitkatze für Garfield gibt, der zwar sehr sozial aber nicht einfach ist und seit dem Tod unseres Katers Cookie mehr und mehr seltsamer wurde. Ich fragte also, ob wir es versuchen können.
Das Tierheim stimmte zu und so kam Mecki zu Garfield, Thomas und mir. Erst saß er eingeschüchtert hinter dem Schrank. Dem Menschen entgegnete er noch immer sehr vorsichtig. Als wir die Tür dann mal einen Spalt aufmachten, damit er Garfield hören und riechen konnte, war das Eis gebrochen. Noch musste er im Zimmer bleiben aber jetzt schenkte er uns sein Vertrauen und schmiegte sich an uns.
Als er den Raum verlassen durfte schlossen Garfield und Mecki schnell Freundschaft. Mecki verzauberte Garfield, in dem er sich immer gleich unterwarf und dem Ego des ängstlichen Katers schmeichelte. Schon am zweiten Tag bot Garfield ihm den Kopfstoß an. Als Mecki dann endlich wieder seinen geliebten Freigang hatte, verwöhnte er uns alle mit Geschenken. Am ersten Samstag brachte Mecki fünf (!) Mäuse an. Unglaublich, was ein solcher Bauernhofkater so zu leisten vermag. Seine Geschenke wurden mit der Zeit immer größer, wobei er aber auch niemals vergaß, sich auch was zu gönnen. Da kam es auch schon mal vor, dass die Federn seiner letzten Mahlzeit den kompletten Wohnzimmerteppich bedeckten. So ist das nun mal, wenn ein Bauernhofkater einzieht, der sich in den ersten Jahren seines Lebens meist selbst versorgen musste. Mittlerweile traut er uns schon mehr zu und belässt es bei kleinen Geschenken.
Fasziniert beobachten wir, dass Mecki überhaupt keine Angst vor lauten Geräten hat. Weder Staubsauger noch Rasenmäher irritieren ihn. Bei Besuchen von Menschen war er hingegen anfangs noch sehr ängstlich und verschwand mal lieber. Heute legt er sich auf die Bank und lässt sich auch von fremden Menschen sofort streicheln.
Es ist schön zu sehen, wie Mecki hier angekommen ist. Er ist ein Sensibelchen, der schon mal in die Ecke pinkelte, weil ihm was zuviel
wurde - er ist aber ebenfalls sehr sensibel für alle seine Mitbewohner. Er begrüßt Garfield, wenn er von seinem Streifzug heim
kommt und er begrüßt uns mit einem fortwährenden MeckMeck wenn wir die Tür aufschließen. Dies war auch der Grund, warum wir den Igel-Namen der Zeichentrickfigur nie ersetzten. Er passt einfach zu ihm, wie auch er zu uns passt.
Liebes Tierheim Seligenstadt, Danke für Mecki !!
Und auch ein Danke an die Frau, die Mecki versorgte, als sie sah, dass sich keiner um ihn kümmerte, bis sie ihn schließlich zur Vermittlung ins Tierheim brachte.
Mit eurer Hilfe kam ein liebenswerter, lebendiger, verspielter, akrobatischer, lustiger und ausgesprochen hübscher Kater zu uns, den
wir alle ins Herz geschlossen haben.
Grüße
K. mit T. und Garfield