Diese Frage lässt sich eindeutig beantworten:
Meerschweinchen möchten nicht gekuschelt werden!
Schon hochgehoben oder gestreichelt werden,
ist für sie als Fluchttiere der pure Stress.
Meerschweinchen kuscheln auch untereinander
höchst selten, es sei denn, es sind Jungtiere
(ca. 2-3 Wochen alt), ein Tier ist krank oder hat Angst.
Sie schlafen zwar gerne mit Sichtkontakt, z.B. gemeinsam in einem Häuschen -sofern dies groß genug ist- dabei halten sie aber immer Abstand zu ihren Artgenossen ein.
Während Meerschweinchen untereinander die Signale des Artgenossen verstehen, wird ihr Verhalten vom Menschen oft fehlinterpretiert.
Die streichelnde Hand ist für ein Meerschweinchen eine Dominanz-Geste. Es reagiert deshalb mit Abwehr (Kopf hochwerfen), Schreckstarre (ruhiges Sitzen, Augen schließen) oder schließlich, wenn alles nichts nützt, mit Unterwerfung (langes Hinlegen, Gurren).
Vom Menschen wird das oft missverstanden. Wir interpretieren das Verhalten als Wohlbefinden, in Wahrheit ist es der verzweifelte Versuch, aus der beklemmenden Situation entlassen zu werden.
Was also tun mit dieser Haustierart, die die meisten Berührungen ihres Halters als Unterwerfungsaufforderung interpretiert und entsprechend ungehalten darauf reagiert? Meerschweinchen können futterzahm werden, wenn man ihnen immer wieder Futter aus der Hand anbietet, dabei leise mit ihnen spricht, und nicht versucht, gleichzeitig nach ihnen zu greifen. In einer Gruppe von Meerschweinchen ist immer etwas los, und jeder „Gurkenspender“ wird lautstark begrüßt, sobald er in Hörweite ist. Sie sind also hauptsächlich Beobachtungstiere und machen ihren Haltern dabei viel Freude.