Wiesenfutter pflücken – eine kleine Anleitung
Für viele Kleintierbesitzer gehört der Pflückbeutel bei jedem Spaziergang zur Ausrüstung. Es gibt kein billigeres und gesünderes Futter für unsere Kaninchen und Meerschweinchen als Wiesenfutter.
Im Internet gibt es natürlich ausführliche Beschreibungen aller Pflanzen, wir möchten uns aber auf die im Rhein-Main-Gebiet am häufigsten vorkommenden Pflanzen, die bei jedem Spaziergang am Wegesrand stehen, beschränken.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserer kleinen Anleitung helfen können, Ihre Tiere artgerecht und gesund zu ernähren.
Womit
Sie sollten zum Transport des Gepflückten einen Stoffbeutel oder einen Korb verwenden. In der Plastiktüte fängt das gepflückte Futter schnell an zu gären und wird damit gefährlich für unsere Lieblinge.
Wann
Gut ist es, das Gepflückte möglichst bald zu verfüttern, damit das Futter nicht lange vor sich hin gammelt. Besonders, wenn Sie nasses Futter pflücken (ja, das geht!), achten Sie darauf, dass sie es zügig verfüttern.
Falls das nicht geht, lagern Sie das Futter auf keinen Fall in einer Plastiktüte o.ä., stellen Sie es unbedingt in den Schatten, am besten breiten Sie es etwas aus.
Wo
Vermeiden Sie es, neben einer vielbefahrenen Straße oder an einer häufig von Hunden frequentierten Stelle zu pflücken. Wenn Sie eine schöne Wiese zum Pflücken gefunden haben, versuchen Sie trotzdem am Rand zu pflücken, um nicht Wege in die Wiese zu trampeln.
Wieviel
Grundsätzlich natürlich nicht mehr, als Ihre Tiere fressen können. Aber vermeiden Sie es auch, soviel an einer Stelle zu pflücken, dass diese Stelle kahl gepflückt wird oder einzelne Pflanzen zu sehr geschädigt werden.
Achten Sie besonders darauf, Pflanzen nicht mit der Wurzel auszureißen.
Was
Wie bei der Fütterung mit gekauften Lebensmitteln gilt auch hier: bunt und abwechslungsreich ist besser als eintönig. Schauen Sie einfach mal, was Sie auf Ihrem Gang durch die Natur finden.
Was nicht
Das meiste, was auf unseren Wiesen wächst, ist für unsere Tiere genießbar. Manche Pflanzen, wie z.B. der Fingerhut (findet man eher im Wald) oder Maiglöckchen (eher in Parks zu finden), sind wirklich giftig. Das meiste ist aber im Gemisch unproblematisch, d.h. falls mal ein Blatt zwischen das Futter gerät, ist das nicht schlimm, es darf aber nicht ausschließlich gefüttert werden.
Wir führen hier nur die Pflanzen auf, die wirklich häufig vorkommen.
!! Prinzipiell gilt: was man nicht kennt, sollte lieber stehen gelassen werden !!
Hier geht es weiter mit detaillierten Informationen über:
Gras
Gras
Klingt so simpel, und so einfach ist es auch. Auch hier kann man schon schön
variieren zwischen den verschiedenen Gräsern, dicke oder dünne Halme, blühend oder nicht blühend. Gerade Meerschweinchen sind meist begeisterte Grasfresser.
Vermeiden Sie allerdings unbedingt, den Tieren Gras aus dem Rasenmäher anzubieten, oft finden sich daran Reste von Schmiermitteln. Gras aus dem eigenen Garten darf natürlich gepflückt werden, vorausgesetzt, Sie verwenden keine chemischen Mittel (Düngung usw.).
Löwenzahn
Im Frühling gut zu erkennen an der gelben Blüte, später dann als Pusteblume. Die Blätter sind gezahnt, beim Abpflücken tritt weißer Saft aus (Achtung, der ist stark färbend und lässt sich aus Kleidung nicht mehr entfernen).
Gänseblümchen
Blüht bereits im Frühling und wird gerne gefressen